2.13. E-Mail

kivitendo kann sowohl E-Mails direkt aus dem Programm heraus E-Mails versenden, als auch in das Programm importiern. Damit dies funktioniert, müssen die E-Mail-Parameter korrekt konfiguriert sein. Dazu mehr in den folgenden Abschnitten.

2.13.1. E-Mail-Versand aus kivitendo heraus

Das Versenden von E-Mails kann zum Verschicken von Belegen genutzt werden, z.B. um ein Angebot direkt an einen Kunden zu verschicken. Damit dies funktioniert, muss eingestellt werden, über welchen Server die E-Mails verschickt werden sollen. kivitendo unterstützt dabei zwei Mechanismen: Versand über einen lokalen E-Mail-Server (z.B. mit Postfix™ oder Exim™, was auch die standardmäßig aktive Methode ist) sowie Versand über einen SMTP-Server (z.B. der des eigenen Internet-Providers).

Welche Methode und welcher Server verwendet werden, wird über die Konfigurationsdatei config/kivitendo.conf festgelegt. Dort befinden sich alle Einstellungen zu diesem Thema im Abschnitt '[mail_delivery]'.

2.13.1.1. Versand über lokalen E-Mail-Server

Diese Methode bietet sich an, wenn auf dem Server, auf dem kivitendo läuft, bereits ein funktionsfähiger E-Mail-Server wie z.B. Postfix™, Exim™ oder Sendmail™ läuft.

Um diese Methode auszuwählen, muss der Konfigurationsparameter 'method = sendmail' gesetzt sein. Dies ist gleichzeitig der Standardwert, falls er nicht verändert wird.

Um zu kontrollieren, wie das Programm zum Einliefern gestartet wird, dient der Parameter 'sendmail = ...'. Der Standardwert verweist auf das Programm /usr/bin/sendmail, das bei allen oben genannten E-Mail-Serverprodukten für diesen Zweck funktionieren sollte.

Die Konfiguration des E-Mail-Servers selber würde den Rahmen dieses sprengen. Hierfür sei auf die Dokumentation des E-Mail-Servers verwiesen.

2.13.1.2. Versand über einen SMTP-Server

Diese Methode bietet sich an, wenn kein lokaler E-Mail-Server vorhanden ist oder einer vorhanden, dieser aber nicht konfiguriert ist.

Um diese Methode auszuwählen, muss der Konfigurationsparameter 'method = smtp' gesetzt sein. Die folgenden Parameter dienen dabei der weiteren Konfiguration:

hostname

Name oder IP-Adresse des SMTP-Servers. Standardwert: 'localhost'

port

Portnummer. Der Standardwert hängt von der verwendeten Verschlüsselungsmethode ab. Gilt 'security = none' oder 'security = tls', so ist 25 die Standardportnummer. Für 'security = ssl' ist 465 die Portnummer. Muss normalerweise nicht geändert werden.

security

Wahl der zu verwendenden Verschlüsselung der Verbindung mit dem Server. Standardwert ist 'none', wodurch keine Verschlüsselung verwendet wird. Mit 'tls' wird TLS-Verschlüsselung eingeschaltet, und mit 'ssl' wird Verschlüsselung via SSL eingeschaltet. Achtung: Für 'tls' und 'ssl' werden zusätzliche Perl-Module benötigt (siehe unten).

login und password

Falls der E-Mail-Server eine Authentifizierung verlangt, so können mit diesen zwei Parametern der Benutzername und das Passwort angegeben werden. Wird Authentifizierung verwendet, so sollte aus Sicherheitsgründen auch eine Form von Verschlüsselung aktiviert werden.

2.13.2. Versendete E-Mails über IMAP exportieren

Es können versendete E-Mails über IMAP exportiert werden. Dazu muss der entsprechende Server, auf dem die E-Mails abgelegt werden sollen, konfiguriert werden. Dies geschieht in der Konfigurationsdatei config/kivitendo.conf im Abschnitt '[sent_emails_in_imap]'. Es können auch Server für spezifische E-Mail-Adressen konfiguriert werden, indem der Abschnitt kopiert wird und mit dem Namen '[sent_emails_in_imap/email/EMAILADDRESS]', wobei 'EMAILADDRESS' die entsprechenden E-Mail-Adresse ist, versehen wird.

Die Reihenfolge für die Auswahl der Konfiguration ist wie folgt:

  1. Falls es für die Absender-Adresse eine Konfiguration gibt nimm diese.

  2. Falls es es für die benutzerbezogene E-Mail-Adresse eine Konfiguration gibt dann nimm diese.

  3. Falls es eine generelle Konfiguration gibt dann nimm diese.

Die folgenden Parameter dienen der Konfiguration:

enabled

Falls 'enabled = 0' gesetzt ist, wird der Export von E-Mails deaktiviert. Dies ist der Standardwert. Falls 'enabled = 1' gesetzt ist, wird ist der Export von E-Mails aktiviert.

hostname

Name oder IP-Adresse des IMAP-Servers. Standardwert: 'localhost'

port

Portnummer. Der Standardwert hängt von der verwendeten Verschlüsselungsmethode ab. Gilt 'ssl = 0', so ist 993 die Standardportnummer. Für 'ssl = 0' ist 143 die Portnummer. Muss normalerweise nicht geändert werden.

ssl

Wahl ob eine Verschlüsselung bei der Verbindung mit dem Server verwendet wird. Standardwert ist '1', wodurch eine SSL-Verschlüsselung verwendet wird. Mit '0' wird keine Verschlüsselung genutzt.

username und password

Falls der IMAP-Server eine Authentifizierung verlangt, so können mit diesen zwei Parametern der Nutzername und das Passwort angegeben werden. Wird Authentifizierung verwendet, so sollte aus Sicherheitsgründen auch Verschlüsselung aktiviert werden.

folder

Wahl des Ordners, in den kivitendo gesendete E-Mails gespeichert. Standardwert ist 'Sent/Kivitendo'. Ordnerhierarchien können mit einem Slash ('/') getrennt werden. Der gewählte Ordner muss existieren.

Bei einem Fehler bricht die Funktion ab und der Anwender bekommt die Fehlermeldung, dass die E-Mail prinzipiell nicht verschickt werden konnte. An dieser Stelle muss der kivitendo-Admin etwas genauer prüfen, ob der Mail-Versand und/oder die Synchronisation den Fehler verursacht hat. Ein Blick ins Email-Journal kann helfen den Fehler einzuschränken.

2.13.3. E-Mails in kivitendo importieren

Um E-Mails in kivitendo zu importieren, muss der entsprechende Server, von dem die E-Mails abgeholt werden sollen, konfiguriert werden. Dies geschieht in der Konfigurationsdatei config/kivitendo.conf im Abschnitt '[imap_client]'.

Die folgenden Parameter dienen der Konfiguration:

enabled

Falls 'enabled = 0' gesetzt ist, wird der Import von E-Mails deaktiviert. Dies ist der Standardwert. Falls 'enabled = 1' gesetzt ist, wird ist der Import von E-Mails aktiviert.

hostname

Name oder IP-Adresse des IMAP-Servers. Standardwert: 'localhost'

port

Portnummer. Der Standardwert hängt von der verwendeten Verschlüsselungsmethode ab. Gilt 'ssl = 0', so ist 993 die Standardportnummer. Für 'ssl = 0' ist 143 die Portnummer. Muss normalerweise nicht geändert werden.

ssl

Wahl ob eine Verschlüsselung bei der Verbindung mit dem Server verwendendet wird. Standardwert ist '1', wodurch eine SSL-Verschlüsselung verwendet wird. Mit '0' wird keine Verschlüsselung genutzt.

username und password

Falls der IMAP-Server eine Authentifizierung verlangt, so können mit diesen zwei Parametern der Nutzername und das Passwort angegeben werden. Wird Authentifizierung verwendet, so sollte aus Sicherheitsgründen auch Verschlüsselung aktiviert werden.

base_folder

Wahl des Ordners, den kivitendo als Basis für das erstellen von Unterordnern und das abholen von E-Mails verwendet. Standardwert ist 'INBOX'. Ordnerhierarchien können mit einem Slash ('/') getrennt werden. Beispiel: 'INBOX/kivitendo'. In diesem Ordner dürfen keine Unterordner existieren und keine manuell angelegt werden.

Wenn eingeschaltet, wird beim Anlegen von Verkaufsangeboten und -aufträgen ein Unterordner im E-Mail-Client für den entsprechenden Beleg angelegt. E-Mails, in diesen Ordner werden automatisch beim Öffnen des Belegs in kivitendo importiert. Um die E-Mails übersichtlich zu halten, kann der Hintergrund-Job 'CleanUpEmailSubfolders' genutzt werden. Dieser importiert alle E-Mails und löscht alle Unterordnern, die nicht zu einem Offenen Beleg gehören. Importierte E-Mails werden werden nicht gelöscht, erst beim Löschen des Unterordners werden sie gelöscht.

Es können auch E-Mails in kivitendo importiert werden, die nicht zu einem Beleg gehören. Dafür kann der Hintergrund-Job 'SyncEmailFolder' verwendet werden. Dieser synchronisiert standartmäßig den Ordner der in 'base_folder' angegeben ist. Dies kann mit dem Job-Parameter 'folder' geändert. Die Importierten E-Mails werden im E-Mail-Journal gespeichert.

Beim Umzug des E-Mail-Servers kann kivitendo die E-Mails schon importierten E-Mails nicht mehr erkennen. Dies führt dazu, dass alle E-Mails erneut importiert werden.