2.6. Anpassung der PostgreSQL-Konfiguration

PostgreSQL muss auf verschiedene Weisen angepasst werden.

Dies variert je nach eingesetzter Distribution, da distributionsabhängig unterschiedliche Strategien beim Upgrade der Postgres Version eingesetzt werden. Als Hinweis einige Links zu den drei Distribution (Stand Dezember 2018):

2.6.1. Zeichensätze/die Verwendung von Unicode/UTF-8

kivitendo setzt zwingend voraus, dass die Datenbank Unicode/UTF-8 als Encoding einsetzt. Bei aktuellen Serverinstallationen braucht man hier meist nicht einzugreifen.

Das Encoding des Datenbankservers kann überprüft werden. Ist das Encoding der Datenbank "template1" "Unicode" bzw. "UTF-8", so braucht man nichts weiteres diesbezüglich unternehmen. Zum Testen:

su postgres
echo '\l' | psql
exit 

Andernfalls ist es notwendig, einen neuen Datenbankcluster mit Unicode-Encoding anzulegen und diesen zu verwenden. Unter Debian und Ubuntu kann dies z.B. für PostgreSQL 9.3 mit dem folgenden Befehl getan werden:

pg_createcluster --locale=de_DE.UTF-8 --encoding=UTF-8 9.3 clustername

Die Datenbankversionsnummer muss an die tatsächlich verwendete Versionsnummer angepasst werden.

Unter anderen Distributionen gibt es ähnliche Methoden.

Das Encoding einer Datenbank kann in psql mit \l geprüft werden.

2.6.2. Änderungen an Konfigurationsdateien

In der Datei postgresql.conf, die je nach Distribution in verschiedenen Verzeichnissen liegen kann (z.B. /var/lib/pgsql/data/ oder /etc/postgresql/), muss sichergestellt werden, dass TCP/IP-Verbindungen aktiviert sind. Das Verhalten wird über den Parameter listen_address gesteuert. Laufen PostgreSQL und kivitendo auf demselben Rechner, so kann dort der Wert localhost verwendet werden. Andernfalls müssen Datenbankverbindungen auch von anderen Rechnern aus zugelassen werden, was mit dem Wert * geschieht.

In der Datei pg_hba.conf, die im gleichen Verzeichnis wie die postgresql.conf zu finden sein sollte, müssen die Berechtigungen für den Zugriff geändert werden. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Sinnvoll ist es nur die nötigen Verbindungen immer zuzulassen, für eine lokal laufende Datenbank zum Beispiel:

local all kivitendo password
host all kivitendo 127.0.0.1 255.255.255.255 password

2.6.3. Erweiterung für servergespeicherte Prozeduren

In der Datenbank template1 muss die Unterstützung für servergespeicherte Prozeduren eingerichet werden. Melden Sie sich dafür als Benutzer “postgres” an der Datenbank an:

su - postgres
psql template1

führen Sie die folgenden Kommandos aus:

CREATE EXTENSION IF NOT EXISTS plpgsql;
\q
[Anmerkung]Anmerkung

CREATE EXTENSION ist seit Version 9.1 die bevorzugte Syntax um die Sprache plpgsql anzulegen. In diesen Versionen ist die Extension meist auch schon vorhanden. Sollten Sie eine ältere Version von Postgres haben, benutzen Sie stattdessen den folgenden Befehl.

CREATE LANGUAGE 'plpgsql';
\q

2.6.4. Erweiterung für Trigram Prozeduren

Ab Version 3.5.1 wird die Trigram-Index-Erweiterung benötigt. Diese wird mit dem SQL-Updatescript sql/Pg-upgrade2/trigram_extension.sql und Datenbank-Super-Benutzer Rechten automatisch installiert. Dazu braucht der DatenbankSuperbenutzer "postgres" ein Passwort.

su - postgres
psql
\password postgres

Eingabe Passwort
\q

Benutzername Postgres und Passwort können jetzt beim Anlegen einer Datenbank bzw. bei Updatescripten, die SuperuserRechte benötigen, eingegeben werden.

[Anmerkung]Anmerkung

pg_trgm ist je nach Distribution nicht im Standard-Paket von Postgres enthalten. Ein

select * from pg_available_extensions where name ='pg_trgm';

in template1 sollte entsprechend erfolgreich sein. Andernfalls muss das Paket nachinstalliert werden, bspw. bei debian/ubuntu

apt install postgresql-contrib

2.6.5. Datenbankbenutzer anlegen

Wenn Sie nicht den Datenbanksuperuser “postgres” zum Zugriff benutzen wollen, so sollten Sie bei PostgreSQL einen neuen Benutzer anlegen. Ein Beispiel, wie Sie einen neuen Benutzer anlegen können:

Die Frage, ob der neue User Superuser sein soll, können Sie mit nein beantworten, genauso ist die Berechtigung neue User (Roles) zu generieren nicht nötig.

su - postgres
createuser -d -P kivitendo
exit

Wenn Sie später einen Datenbankzugriff konfigurieren, verändern Sie den evtl. voreingestellten Benutzer “postgres” auf “kivitendo” bzw. den hier gewählten Benutzernamen.